Alles easy oder?

Alles easy oder doch manchmal ganz schön anstrengend, IMMER alles so umzusetzen wie du es dir eigentlich vorgenommen hattest?

Wenn „alles easy“ dann ist ja super und ich freu mich riesig für dich und deine Fellnase! :) 

Allerdings bist du dann die totale Ausnahme. Ehrlich. Denn gerade im Alltag ist es oft ganz schön anstrengend, in jeder Situation konsequent an der Erziehung dran zu bleiben……was leider ganz oft dazu führt, dass man eben doch nicht so konsequent ist. Ein Teufelskreis, denn damit wird die Erziehung langfristig leider noch anstrengender! 

 

 Aber MUSS es denn so anstrengend sein? Oder gibt es ein Geheimnis, das dir hier helfen kann?

 

Ich verrate es sofort: JA, das gibt es! ;)

 

Übrigens habe auch ich dieses Geheimnis erst in den letzten Tagen wieder ausgiebig genutzt, denn wir hatten Besuch von einem Gast auf vier Pfoten… 

Ich habe nämlich die junge Labradorhündin von lieben Bekannten gehütet. Eben erst ein Jahr alt, ein ganz schöner Hibbel, ein kleiner Chaot und hat dementsprechend auch noch „ein wenig“ Erziehungsbedarf…

 

Nun betone ich ja immer wieder: Erziehung findet im Alltag statt! Also ist jeder Alltag auch Erziehung und fordert eine konsequente Umsetzung, richtig?

 

Generell ja! Aber…

 

Völlig klar, dass diese IMMER KONSEQUENTE UMSETZUNG enorm anstrengend werden kann. Gerade wenn der Hund noch so einige „Baustellen“ hat. Außerdem haben wir Menschen nicht immer gleich viel Ruhe, Zeit und Nerven, um unseren Hunden ein guter Lehrer oder „Erzieher“ zu sein. 

Und das ist bei mir nicht anders. Auch ich habe Tage, an denen ich auf bestimmte Dinge keine Lust habe oder es mir schwerer fällt bei allen Themen souverän, ruhig und gelassen zu bleiben… 

 …und genau deswegen braucht es: EIN GUTES MANAGEMENT!

 

Das bezieht sich einerseits auf direkte Situationen im Alltag, die man statt mit Training (zumindest übergangsweise) auch mit einem guten Management lösen kann, zum Beispiel: 

Der Rückruf sitzt noch nicht? Dann leine deinen Hund nicht ab, sondern sicher ihn über eine Leine oder Schleppleine.

Andererseits zählen zu einem guten Management auch noch weitere Punkte, zum Beispiel:

 

SETZE PRIORITÄTEN!

 

Wie war das? „Rom wurde auch nicht an einem Tag erbaut.“ Sehr richtig! Also überleg‘ dir, welche Themen vielleicht warten können und welche am Dringendsten sind. Mach dir am besten eine Prioritätenliste.

 

ZEITMANAGEMENT

 

In vielen Situationen reicht es schon, ausreichend Zeit zu haben, um ruhig und konsequent bleiben zu können… und das ist meist nur eine Sache von guter Planung.

Zum Beispiel habe ich für unsere Gasthündin immer etwas mehr Zeit eingeplant, um von A nach B zu kommen. Da brauchte es schon mal 10-15 Minuten vom Auto bis in die Wohnung von Freunden und weitere 5 Minuten bis sie mit Ruhe und Aufmerksamkeit von der Wohnungstüre bis zu ihrem Platz kam. Aber mit entsprechendem Erfolg, denn es wurde mit jeder Situation besser und leichter.

 

Und mit dieser Situation als Beispiel sind wir schon am nächsten Punkt.

 

QUALITÄT STATT QUANTITÄT 

 

15 Minuten konzentriert an deiner Seite laufen, auf dich achten, sich zurücknehmen – das Alles bringt nicht nur dauerhaft etwas für die Erziehung von und auch die Beziehung zu deinem Hund, sondern ist für deinen Hund auch eine ganz andere „Auslastung“ als „einfach irgendwie“ zu laufen. 

 

SITUATIVE KONSEQUENZ …UND INKONSEQUENZ

 

Die meisten Hundehalter machen den Fehler, dass sie IMMER konsequent sein wollen, es dann aber letztlich nicht durchhalten.

Dadurch wird der Hund immer ausdauernder in seinem „Fehl“-Verhalten:

 

„Ich muss es nur 5 Mal versuchen, dann gibt der Mensch auf…" bis hin zu„Ich muss es nur 300 Mal versuchen, dann gibt der Mensch auf…“ 

Diese Hunde sind im Alltag dann irgendwann immens anstrengend weil man das Gefühl hat, jegliches Training bringt gar nichts!

 

Also, oberste Regel: 

 

Sei konsequent wann immer es dir möglich ist! Aber: Wenn du nicht konsequent sein kannst, dann sei es in der Situation bitte von Anfang an nicht. Also verlang einfach nichts von deinem Hund und manage die Situation bei Bedarf anders.

 

Beispiel: Erkläre deinem Hund nicht 10 Mal, dass er NICHT ZIEHEN DARF und beim 11. Mal zieht er dich eben DOCH in die Wiese, weil es dort so gut riecht oder er dort gerne markieren möchte. 

 

Entweder du bist in der Situation wirklich konsequent oder du lässt ihn besser schon beim 1. Mal ziehen. Klar lernt dein Hund am schnellsten wenn es dir gelingt IMMER konsequent zu sein. Aber so lernt er zumindest nicht: „Was mein Mensch sagt, das meint er eigentlich nicht so…“ sondern „WENN mein Mensch was sagt, dann gilt das auch!“

 

DIE „HUNDEZEIT“ RICHTIG PLANEN UND GESTALTEN 

 

Du bist heute motiviert, etwas mit gezielt mit deinem Hund zu üben, euch den Herausforderungen des Alltags zu stellen? Ja super, los geht’s!

Dir geht es heute nicht so richtig gut und du bist deinem Hund heute wohl eher kein guter Lehrer? Dann überleg‘ dir einfach, was du statt dessen Schönes mit deinem Hund machen kannst. 

…und behalte eure Ziele im Auge und denke daran: DIE MÜHE LOHNT SICH! ;)